Der Waldlehrpfad

In direktem Zusammenhang mit dem Museum steht der Waldlehrpfad, ein rund zwei Kilometer langer Rundwanderweg. Oberstes Ziel des Waldlehrpfads ist es, Naturfreunde aller Altersstufen mit der heimischen Pflanzenwelt vertraut zu machen. Kernstück dieser Anlage sind die waldgeschichtlichen Pflanzungen.

Schulwaldarbeit

Als Beispiel soll hier die Pflanzung näher vorgestellt werden, die über die Einwanderung der Gehölze nach der letzten Eiszeit informiert. Angelegt wurde diese Pflanzung 1964 im Rahmen der Schulwaldarbeit von einer Klasse der Realschule Burg unter der Leitung von Hellmut Vogel. Sie beginnt ca. 100 m vom Waldmuseum entfernt und erstreckt sich zu beiden Seiten eines 100 m langen Wegeabschnitts. Die Gehölze sind einzeln gekennzeichnet und zu Gruppen zusammengestellt.

Papenknüll

Wenn man auf diesem Wege weiter wandert, gelangt man zum Papenknüll, einem Hügel, von dem man weit in die Umgebung blicken kann. Da es sich beim Papenknüll um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, konnte hier wenig verändert werden. Wir finden Traubeneichen, Rotbuchen, Weißbirken, Ebereschen und sehr viel Heidekraut, so dass wir gewissermaßen das Endglied der natürlichen Waldentwicklung in diesem Raum vor uns haben.

Konzeption

Während die linke Seite des beschriebenen Weges die natürliche Einwanderung der Gehölze zeigt (mit Ausnahme der Kiefer lauter Laubbäume), wurde auf der rechten Seite die Gruppe der Nadelhölzer in zwangloser Reihenfolge angepflanzt. Mit Ausnahme von Kiefer, Eibe und Wacholder waren Nadelhölzer bei der natürlichen Einwanderung der Gehölze in unseren Wäldern nie heimisch. Das geschah erst durch forstliche Maßnahmen der letzten 200 Jahre. Mit der Epoche der Nadelhölzer beginnt in unseren Wäldern das sehr problemreiche letzte Kapitel der durch menschliche Eingriffe und Umweltbelastungen beeinflussten Waldgeschichte.

Bei den Nadelhölzern wurde auf die häufigsten in- und ausländischen Arten, wie wir sie heute in unseren Wäldern finden, zurückgegriffen: Sitkafichte, Douglasie, Serbische Fichte, Blaufichte, Rotfichte, Nordmannstanne, Wacholder, Bergkiefer, Schwarzkiefer, Gemeine Kiefer, Weymouthskiefer, Europäische Lärche, Japanische Lärche, Weißtanne und Nikkotanne.

Die 15 Stationen des Waldlehrpfads

A 1 Bergahorn
2 Rosskastanie
3 Nordmannstanne
4 Eberesche
5 Blutbuche
B 1 Oberer Hertha-Teich
2 Robinie
3 Weiß- oder Hainbuche
4 Rotbuche
5 Findlinge (Saale-Kaltzeit)
6 Pflanzung (Eem-Warmzeit)
C 1 Vorgeschichtlicher Mahlstein
2 Quelle aus dem Wulfsboom
3 Aschweide x Salweide
4 Wald-Frauenfarn
5 Urwelt-Mammutbaum
6 Haselstrauch
D 1 Weiß- oder Kopfweide
2 Grauerle
3 Schwarzerle
4 Unterer Hertha-Teich
E 1 Zitterpappel
2 Graupappel
3 Silberpappel
4 Teich am Sportstadion
5 Esche
6 Adlerfarn
F 1 Sanddorn
2 Schwarzer Holunder
3 Traubenholunder
4 Schwarzdorn
5 Salweide
6 Faulbaum
G 1 Japanische Lärche
2 Staunässe-Senke
3 Knickrest mit Buchen
4 Gemeine Fichten
5 Tüpfelfarn
H 1 Moränenhang
2 Bergahorn ringt um Licht
3 Moorbirke mit Hexenbesen
4 Dornfarn
5 Wurmfarn
I 1 Knickrest mit Eichen
2 Gemeine Kiefern
3 Rutschender Hang
4 Waldschachtelhalm
K 1 Efeu überwuchert Birke
2 Waldgeißblatt umschlingt Birke
3 Efeu + Waldgeißblatt
4 Weißdorn
5 Schwarzdorn
L 1 Rotbuchen (kämpfen um Licht)
2 Eichen (kämpfen um Licht)
3 Stechpalmen wachsen im Halbschatten
4 Frühere Feldbegrenzung
M 1 Eibe
2 Kanadische Hemlock
3 Weymouths-Kiefer
4 Sitka-Fichte
5 Weißtanne
N 1 Schwarzerle
2 Sandbirke
3 Torfmoos
4 Moor- oder Haarbirke
5 Esche
O 1 Winterlinde
2 Nadelgehölzpflanzung
3 Pflanzung (Nacheiszeit)
4 Eibe
5 Roteichen mit Nistkästen für Höhlenbrüter
P 1 Trauben- oder Wintereiche
2 Stiel- oder Sommereiche
3 Späte Traubenkirsche
4 Blockhütte mit Mooreiche und Spechthöhle
5 Ginkgo