Über das Waldmuseum

Zur Entstehung

Das Waldmuseum Burg/Dithmarschen ist ursprünglich aus der pädagogischen Auswertung der Schulwaldarbeit an der Realschule Burg hervorgegangen. Die offizielle Eröffnung erfolgte im Jahre 1968. In den Jahren 1978/79 wurde der Aussichtsturm, der bis dahin Eigentum des Burger Verkehrsvereins war, aus Mitteln des Förderungsfonds für Naherholung des Landes Schleswig-Holstein renoviert und erweitert. Der heutige Träger ist die Gemeinde Burg/Dithmarschen.

Museumskonzept

Das Museumskonzept umfasst Burger Heimatgeschichte, Fossilfunde, Bernstein-, Mooreichen- und Trophäensammlungen. Anschaulich vermittelt es neben der Darstellung des Ökosystems Wald einschließlich seiner Gefährdung auch interessante Einblicke in Themen des Natur- und Artenschutzes, der Jagd und des
Nationalparks Wattenmeer.

Schüler prägen das Waldmuseum

In einer als Erlebnis- und Experimentierlabor eingerichteten Waldhütte haben Schüler die Möglichkeit, ökologische Zusammenhänge praxisnah und erlebnisorientiert zu erfahren und zu analysieren, die Ergebnisse ihrer Projektarbeit für Museumsausstellungen aufzubereiten und damit dem Museum ein besonderes Gepräge zu verleihen.

Vielfältige Sammlungen

Im Erdgeschoss des Museums führen Sammlungen anhand von Originalstücken, Präparaten, Schaubildern und -tafeln in die heimische Pflanzen- und Tierwelt ein. Neben einer Trophäen-, Pilz- und Bernsteinsammlung werden die Heimatgeschichte, der Burger Erholungswald und präparierte Tiere, geordnet nach Wald, Moor und Küste, vorgestellt.

Waldgeschichte

Den wissenschaftlichen Schwerpunkt des Museums bildet jedoch die Darstellung der Waldgeschichte im Galeriegeschoss. Die Auswertung geeigneter Bodenprofile und informative Abbildungen zur Erd- und Waldgeschichte führen in diesen Themenkreis ein. Weitere Sammlungen zur Vorgeschichte und Geologie, der Botanik und Zoologie werden dargeboten.

Aussichtsturm

Wer den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, der war noch nicht auf dem Burger Aussichtsturm, in dem das Waldmuseum untergebracht ist. Der Aussichtsturm steht mitten im 30 ha großen Erholungswald auf der 66 m hohen Erhebung des Wulfsbooms und ist selbst noch einmal stolze 21 m hoch. Von seiner Aussichtsplattform aus bietet er einen herrlichen Blick über das Kronendach des Waldes und weite Teile Dithmarschens bis hin zur Elbmündung. Ein absolutes Muss für alle Besucher des Waldmuseum. Vom Erdgeschoss des Museums führen exakt 82 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform. Zählen Sie nach ...

Bernstein

Wer an der Westküste im Spülraum der Nordsee das "Gold des Nordens" entdeckt, spürt seinen geheimnisvollen Glanz. Das gilt auch für die Vitrinenstücke im Mittelpunkt der Bernsteinausstellung, mit der großes Besucherinteresse an der vielfältigen Bedeutung des Bernsteins geweckt wird. Besonders interessant: mit Seepocken besetzte Bernsteinrohlinge in unterschiedlichen Farben und Größen, begehrter Bernsteinschmuck, wertvolle Stücke mit Inclusen, Absonderungsformen wie Tropfen, Schlauben, Zapfen.

Pollenlabor

Pollen geben Wissenschaftlern durch ihre Fossilerhaltung Aufschluss über die Waldentwicklung und Waldgeschichte. Werden Sie für einen Augenblick selbst zum Forscher. Die Betrachtungen und Vergleiche unter dem Mikroskop sind einfach faszinierend.

Piep-Show

Ein Vogelnest haben Sie vielleicht schon einmal gesehen. Aber wissen Sie auch, wie sich Vögel in Nistkästen einrichten und wie sie darin leben? Dank hochmoderner Kameratechnik können Sie auf einem Monitor im Waldmuseum sehen und hören, was sich in der Bruthöhle eines Meisenpaares ereignet - stets live, in Farbe und in einwandfreier Tonqualität.

Förster-Spiel

Borkenkäfer sehen unter der Lupe harmlos und possierlich aus, können bei Massenvermehrung aber Millionenschäden anrichten. Zu den Aufgaben des Försters gehört es deshalb, den Wald regelmäßig zu lichten, um so seine Widerstandskräfte gegen den Borkenkäfer zu steigern. In einem Modell-Wald können Sie durch Druck auf stilisierte Bäume selbst feststellen, wie der Wald gelichtet werden sollte.

"Streicheltiere"

Die vielen lebensnah gefertigten Tierpräparate sind gerade für die kleinen Besucher des Waldmuseums ein echtes Erlebnis. Besonders aufregend ist für sie, dass sie die Felle ausgewählter Wildtiere streicheln können. Klar, dass diese Tiere dann auch in den Vitrinen ausgestellt sind. So entwickeln die Kinder schon in jungen Jahren zu den zum Teil bedrohten Tierarten eine emotionale Beziehung und sind dann viel eher bereit, sich für den Schutz dieser Tiere einzusetzen.

Froschkonzert

In Naturbiotopen des Naturerlebnisraums mit heimischen Amphibien und Reptilien sowie in der Museumsausstellung mit arttypisch gestalteten Tierplastiken dieser Arten, die sogar ihre Stimme vom Tonträger erschallen lassen, präsentieren sich ganzheitlich echte Natur und naturnahe Nachbildung in einer Gesamtschau. Hier können Sie nicht nur ihre Artenkenntnisse auffrischen und vertiefen; Sie können die Stimmen der Amphibien und Reptilien auf Knopfdruck zusätzlich auch hören.

Naturlehrpfad

Im Burger Naturerlebnisraum mit seiner artenreichen Flora und Fauna lädt ein von Schülern gestalteter Naturlehrpfad zu einer abwechslungs- und erlebnisreichen Wanderung durch ein bewaldetes, hügeliges Altmoränengebiet ein. Hinweise auf waldgeschichtliche, geologische, ökologische und heimatkundliche Zusammenhänge vermitteln viel Wissenswertes und Interessantes über die Besonderheiten dieser Region.

Findlings-Garten

Die Findlinge sind als Souvenirs der Eiszeit Zeitzeugen großer erdgeschichtlicher Ereignisse, die als Ferngeschiebe durch nordeuropäische Eismassen herangeschafft wurden. In ihrer Vielfalt und mit ihren Spuren aus Windkanten und Gletscherschliffen bilden sie eine wahre Fundgrube für Gesteinsliebhaber. Und für Kinder sind sie eine willkommene Bereicherung ihres Waldspielplatzes.

Pilzkunde

Das begeistert nicht nur die Pilzsammler: In einer großen Vitrine mit zahlreichen idealtypisch gestalteten Modellen werden unsere wichtigsten Speisepilze, heimische Giftpilze und verwertbare Arten ausführlich vorgestellt. Ergänzend dazu gibt es auch noch ein pfiffiges Pilzkunde-Quiz, mit dem das Interesse an Pilzen vom vordergründig kulinarischen hin zu einem uneigennützigen Verständnis erweitert wird.

Fossilfunde

Fossile Hölzer, Skelettteile (Mammut, Ur), Geweihfragmente (Elch, Hirsch) oder Versteinerungen steigern die Faszination von Leben im Spiegel der Zeitgeschichte. Zugleich lassen diese zeitgeschichtlichen Dokumente erahnen, dass in unserem Lande in den Moränen und Sandern der Eiszeiten und in den Mooren und Seen der Nacheiszeit noch ein großer Vorrat an Fossilien und Subfossilien als Überreste einst lebender Pflanzen und Tiere schlummert.

Schleswig-Holstein-Relief

Das Relief veranschaulicht im Südteil Dithmarschens das Landschaftsbild des Burger Raumes mit dem Altmoränenrücken der Hohen Geest, der sich keilförmig in die Marsch vorschiebt. Auf eindrucksvolle Weise wird sichtbar, wie an seinem Osthang einer der schönsten Geestorte Dithmarschens den eiszeitlichen Hang hinaufsteigt - bis zum Wulfsboom, der zweithöchsten Erhebung an der Westküste.

Nord-Lappland

Der vorgeschichtliche Mensch wurde Zeuge der spät- und nacheiszeitlichen Vegetationsveränderungen. Für uns ist das heute nicht nur an Pollendiagrammen, sondern auch an der Natur Nordlapplands nachvollziehbar. Das liegt daran, dass sie mit ihren Taigawäldern, Fjäll- und Waldgrenzgebieten an unsere Zwergstrauch-Tundren und lichten, offenen Birken- und Kiefernwälder vor mehr als 10.000 Jahren erinnert. Grund genug also, die Natur Nordlapplands mit ihrer Flora (Zwergbirke, Kriechweide) und Fauna (Schneeeule, Polarfuchs, Moorschneehuhn, Haselhuhn etc.) in einer Finnland-Vitrine vorzustellen.

Burger Geschichte

Burg spielt in der geschichtlichen Überlieferung der Dithmarscher eine bedeutende Rolle und weist eine für schleswig-holsteinische Verhältnisse am besten erhaltene Burganlage auf. Die Heimatecke im Waldmuseum rückt Sage und Historie, die mit der veritablen sächsischen Fluchtburg aus der Zeit Karls des Großen verknüpft sind, als historische Spezialität in den Mittelpunkt. Und: Alle Kulturepochen - von der Steinzeit bis zur Neuzeit - sind mit Fundstücken und Objekten aus dem Burger Raum belegt.